Sonntagsgedanken: Mich hat Karma getroffen.
„Da wird das Karma noch ordentlich zuschlagen..“ sagte ich gehässig. Warum sich die Finger schmutzig machen, wenn es doch Karma gibt? war die logische Schlussfolgerung.
Doch stimmt das so? Können WIR beurteilen, was jemand verdient – und was nicht? Die einfache Antwort auf diese weniger einfach Frage lautet: Nein. Können wir nicht. Und dennoch tun wir es. Gönnen dem anderen was Schlechtes, nur weil uns was Schlechtes widerfahren ist und kramen das drohende K-Wort hervor. Karma ist mittlerweile nichts anderes als der rachsüchtige liebe Gott aus dem Mittelalter, mit dessen Strafe man gedroht hat. Der moderne Teufel. Aber das kann doch nicht sein? Sollte solch ein Denken nicht auch Karmaabzüge bekommen?
Laut Karma hat jede Handlung eine Folge. Warum erwarten wir also, dass Andere die (schwerwiegenden) Folgen tragen müssen? Warum sagen wir bei negativen Ereignissen immer „das ist Karma!“, aber nie bei positiven? Warum beziehen wir Karma immer nur auf Andere statt auf uns selbst? „Karma is only a bitch if you are!“ aber richtig wäre doch „Karma is only a bitch if I am!“ I. Not you!
Dieser Blog zB. Wäre niemals entstanden, wenn ich nicht eine unheimlich schlimme Zeit in meinem Leben hätte durchmachen müssten. Und was ist daraus passiert? Dieser Blog hat sich zu etwas wundervollem entwickelt, dank euch, dank mir und dank glücklicher Zufälle. DAS ist Karma. Gutes Karma!
Wir sollten uns von dem Gedanken befreien, dass Karma immer nur Bestrafung bedeutet, sondern erkennen, dass Karma genauso gut belohnt. Ist das nicht auch eine großartige Motivation? Warum nicht einfach dankbar sein für die schönen Dinge die uns widerfahren und sagen "Hey das ist Karma!"? Das täte sicher auch unserem Karma Punktekonto ganz gut. Und so weiss ich die Lösung auf meine ungestellte Frage:
Karma ist Hoffnung. Karma ist Liebe. Karma ist Zufriedenheit und Glück.
Und Karma, das bin ganz allein ich.